Der altbekannte Liborischrein – neu gesehen!

Vortrag im Rahmen der alljährlichen Auftaktveranstaltung von Herrn Offizial Hans-Jürgen Rade

40 Damen und Herren, allesamt Mitglieder des Vereins Kontakt-Forum Paderborn e.V. versammelten sich am Sonntag, 26. Januar 2025, zur diesjährigen Auftaktveranstaltung, die mit einem Gottesdienst in der Kirche des Mutterhauses der „Schwestern der christlichen Liebe“ begonnen hatte. Nach dem Gottesdienst stellte dann Herr Rade seine neuen Erkenntnisse über den Liborischrein vor, die er auch in einem Buch veröffentlicht hat. (Der Liborischrein des Hohen Doms zu Paderborn, Bonifatiusverlag 2014)

Herr Rade legte besonderen Wert auf viele Detailaufnahmen vom Liborischrein, die eigens von dem Bad Lippspringer Fotografen Ansgar Hoffmann angefertigt wurden. Auch die Bilder dieser Seite stammen – was den Schrein betrifft – von ihm.

Seit dem 29.10.1628 sind die Reliquien des Hl Liborius in diesem Schrein. Er wurde angefertigt von dem Dringenberger Goldschmied Hans Krako. Nötig geworden ist dieser neue Schrein nach dem Raub des alten Reliquienschreins im Januar 1622 durch den „tollen Christian“ aus Braunschweig. Dieser hatte den Schrein nach Lippstadt gebracht, einschmelzen und daraus Münzen herstellen lassen. Die Reliquien selbst kamen am 31. Oktober 1627 bereits zurück nach Paderborn. Diesem Ereignis verdanken wir die Herbstliborikirmes. Die Burg Dringenberg

Stifter des Neuen Schreins waren der Landdrost Wilhelm von Westphalen und seine Frau Elisabeth von Loe – wie Hans Krako ebenfalls aus Dringenberg. Ihr Wohnsitz war allerdings herrschaftlicher.

Der hl. Lukas Die 4 Ecken des Daches hat der Künstler mit den 4 Evangelisten besetzt. Die beiden Seitenwände jeweils mit 6 Aposteln. Auf den Dachschrägen befinden sich Darstellungen des hl. Liborius (siehe Bild rechts) und des hl. Kilian, der neben Liborius und Maria, der Mutter Gottes, ebenfalls Diözesanpatron ist.

 




Die vordere Schmalseite wurde von Hans
Liborischrein Vorderseite Krako als Eingangstor zum Paradies gestaltet. In der oberen Hälfte eine Darstellung von Maria mit ihrem Kind, in der unteren die Golgatha-Szene. Beides gehört für den Künstler eng zusammen.

Auf dem Dachfirst finden wir 5 Heiligenstatuen: den hl. Sebastian, den hl. Erasmus, den Erzengel Michael, den hl. Georg sowie den hl. Laurentius.

 


Fazit: Die Kirche wird von den Heiligen des Himmels getragen – aber auch von den Menschen auf Erden.

Der Pfauenschweif, der dem Schrein immer voraus getragen wird, führte erst um 1850 dazu, dass der hl. Liborius fortan zumeist mit einem Pfau aus Begleittier dargestellt wird. Der Grund für den Pfauenfächer ist wohl die liturgische Verwendung eines Pfauenwedels in der Kirche von Le Mans. Es diente u.a. der Fliegenabwehr. Der Hohe Dom zu Paderborn ist heutzutage wohl die einzige Kirche, in der noch ein Pfauenwedel verwendet wird.

Wer den Liborischrein aus der Nähe betrachten möchte, hat dazu in der Schatzkammer des Diözesanmuseums zu den jeweiligen Öffnungszeiten und natürlich beim nächsten Liborifest im Dom Gelegenheit.

 

 

 




Copyright für alle Bilder des Liborischreins: Ansgar Hoffmann, Bad Lippspringe)

Der altbekannte Liborischrein – neu gesehen!

Traditionsgemäß versammelten sich am Sonntag, 26. Januar 2025 zahlreich Mitglieder unseres Vereins zur Auftaktveranstaltung in das neue Jahr. Offizial Hans Jürgen Rade gewährte teifgehend Einblicke in den Liborischrein.

"Beuys trifft Bischof Meinwerk"

Bericht der Studienfahrt vom 18. - 20. Juni 2024 Eine Gruppe von 22 Teilnehmern/innen hat sich auf den Weg gemacht, um den Spuren von Joseph Beuys und Bischof Meinwerk zu folgen.
11.02.2025, 14:45 Uhr

Singekreis

Kapelle des Vincenz-Altenzentrums (VAZ), Adolf-Kolping-Str. 2, Paderborn

12.02.2025, 15:30 Uhr

Bibel-Gesprächskreis

Kath. Erwachsenen- und Familienbildung (KEFB), Giersmauer 21, Paderborn

unter der Leitung von Professorin Dr. Agnes Wuckelt